The paradoxical theory of change
Arnold Beisser, einst Spitzensportler, dann aufgrund einer Krankheit lange Zeit ans Bett und an den Rollstuhl gefesselt, hat erkannt: «Wer etwas verändern will, muss nichts verändern». Die als paradoxe Theorie der Veränderung in unternehmerische Transformationsprozesse eingegangene Logik erklärt, warum so viele Veränderungsprozesse scheitern. Wenn wir den Menschen ankündigen, dass wir einen Change vornehmen wollen und hierfür auch noch so gute Argumente ins Feld führen, ist die Botschaft an die Belegschaft im Wesentlichen die: Ihr seid nicht gut genug. Menschen reagieren auf diese Wahrnehmung in der Regel mit Widerstand, der nur schwierig zu überwinden ist. Wer Veränderung auf diesem defizit-orientierten Weg gestalten sucht, bewegt sich im roten, oberen Teil der Grafik.
Veränderung kommt viel einfacher zustande, wenn wir auf den Stärken aufbauen. Was ist aktuell gut? Was hat uns in die Situation gebracht, dass wir überhaupt über die Freiheit verfügen, unser eigenes Schicksal selbständig zu beeinflussen? Wenn wir mit Menschen so in Kontakt treten, ist die Bereitschaft, über Veränderung nachzudenken, massiv grösser. Entsprechend wenden wir bei unseren Transformationsprozessen den unteren, grünen Teil der Grafik an. Einfache Fragestellungen, um Transformationen so vorwärtszubringen, können sein:
Ist-Situation
Transferphase
Soll-Situation
Die Erfahrung zeigt: auch bei dieser Art, Transformation zu gestalten, haben Ängste und Widerstände Platz. Sie dienen einfach nicht als Ausgangspunkt der Diskussion. Vielmehr ergründen wir mit den Menschen, was sie selbst tun können und stärken so die Selbstwirksamkeit. Die Diskussion um Ängste verblasst so in der Regel weitgehend.